Man könnte durchaus zu der Auffassung kommen, dass ein gehäuftes Niesen beim Spiel ein Problem darstellt. Das wilde Herumspringen und Rennen wäre womöglich ein Zeichen für eine zu große körperliche Belastung, die dem Tier schadet und ihm somit gesundheitliche Schwierigkeiten bereitet. Allerdings sind die Beweggründe ganz anderer Natur. Wenn dein Hund beim ausgiebigen Toben mit anderen Hunden oder aber beispielsweise auch bei Zerr- oder Fangspielen mit dir mehrfach niest, ist das kein Grund zur Sorge. Wenn überhaupt, kann man es eher positiv sehen. Denn dein Vierbeiner versteht es, sozial zu kommunizieren. Das Niesen ist ein sogenanntes Calming Signal, also ein Zeichen beziehungsweise ein Signal zur Beruhigung. Es soll dem Spielpartner verdeutlichen, dass das Raufen wirklich nur ein Spiel ist und kein Bestreben besteht, dem Gegenüber in irgendeiner Form zu schaden. Es steckt also im Grunde gute Absicht hinter dieser Form des Niesens.
Neben diesem bewussten Niesen gibt es natürlich noch weitere Calming Signals. Besonders außerhalb eines Spiel wären diese beispielsweise ein Gähnen oder ein Lecken über die eigene Nase. Beides sind Zeichen, um mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Der Hund kann dadurch mitteilen, dass er keinen „Streit“ sucht. Auch in angespannten Situationen können solche Signale ausgesendet werden, um deeskalierend zu wirken. Beide Signale gelten sowohl im „Gespräch“ mit anderen Hunden, aber auch mit dem Menschen.
Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn dein Hund in einer ausgelassenen, spielerischen Rauferei mit anderen Hunden immer mal wieder niest. Er möchte nur für alle Beteiligten verständlich machen, dass keine bösen Absichten hinter seinen Aktionen stecken. Es ist also alles in bester Ordnung mit deinem Tier.