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Gefährliche Osterleckereien für Hunde

von | Gesundheit, Ostern, Ratgeber

Bild eines Osterbrotes mit Osterdeko

Foto von Robert Anasch auf Unsplash

Für viele ist die Osterzeit eine Zeit der frühlinghaft geschmückten Tische, des gemeinsamen Genusses und des Schlemmens. Jedoch sind so einige Leckereien, die lediglich für unsere Wespentaillien und Six-Packs bedenklich sind, für unsere vierbeinigen Mitbewohner tatsächlich gefährlich. Gerade an Ostern gibt es das eine oder andere beliebte Nahrungsmittel, das für Hunde giftig ist und gesundheitliche Risiken birgt. Hier wirst du über Gefahren aufgeklärt.

 

Schokolade: Im Zweifel tödlich für Hunde

Eine klassische Osterleckerei sind Ostereier und Osterhasen aus Schokolade. Für viele von uns ein Genuss, für Hunde mitunter lebensbedrohlich. Der Übeltäter für Fellnasen ist der Schokoladenbestandteil Theobromin. Theobromin ist ein Alkaloid, das natürlicherweise in Kakaobohnen enthalten ist, aber zu erheblichen Stoffwechselstörungen bei Hunden führen kann. Sie können es viel langsamer abbauen, als wir es können, wodurch es sich im Hundekörper anreichert und wie ein Gift wirkt.

Eine Theobrominvergiftung kann sich durch Erbrechen oder Durchfall äußern, aber auch schwerwiegende Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfälle verursachen. Dunkle Schokolade enthält besonders viel dieses gefährlichen Stoffes und kann selbst in kleinen Mengen bereits gesundheitliche Probleme hervorrufen. Je dunkler die Schokolade, desto gefährlicher ist sie. Weiße Schokolade enthält kaum noch Theobromin.

 

Symptome einer Schokoladenvergiftung bei Hunden sind:

  • Unruhe
  • Krämpfe und Zittern
  • Erhöhter Pulsschlag
  • Erbrechen und Durchfall
  • Atemnot
  • Kollaps

 

Rosinen: Unscheinbare Gefahr für Hunde

Besonders in Ostergebäcken sind Rosinen sehr beliebt. Im klassischen Hefezopf sind sie zu finden, genauso wie in so manchem Osterlamm oder im Hefekranz. Für viele ein Muss auf dem Ostertisch, für unsere Hunde mit teilweise schweren gesundheitlichen Folgen. Nicht jeder Vierbeiner reagiert negativ auf Rosinen oder Sultaninen, aber bei manchen Tieren können Trauben in jeglicher Form zu schweren Vergiftungen führen, welche unbehandelt tödlich sind.

 

Symptome können bereits schnell und auch bei kleinsten Mengen auftreten, nachdem ein Hund Rosinen gefressen hat:

  • Erbrechen und Durchfall
  • Appetitabnahme
  • Antriebslosigkeit
  • Häufiges Urinieren/Kein Urinieren
  • Nierenversagen

 

Foto von bunten Jellybeans

Foto von Amit Lahav auf Unsplash

Zuckerersatzstoffe in Ostergebäcken und Ostersüßigkeiten: Vorsicht Xylit!

Um Kalorien zu senken und die Zähne zu schonen, wird in vielen Lebensmitteln mittlerweile Zucker durch Zuckerersatzstoffe ausgetauscht. Für Hunde birgt hier besonders Xylit eine erhebliche Gefahr. Dieser Süßstoff, der besonders in Kaugummis und Bonbons zum Einsatz kommt, ist für unsere Fellnasen hochgradig giftig.

Xylit führt bei Hunden zu einer massiven Insulinausschüttung, was in einem kurzen Zeitraum nach dem Fressen zu einer Unterzuckerung führt. Die Symptome bei Hunden reichen von Zittern, über Schwäche, hin zu Krampfanfällen und schlimmstenfalls zum Tode. Kleinstmengen können bereits zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Je nach Produkt werden beispielsweise zwei Kaufgummis einem 20-kg-schweren Hund zum Verhängnis. Rasches Handeln ist lebensrettend, da die Probleme bereits nach wenigen Minuten auftreten und sich sehr schnell dramatisch verschlechtern können. Es muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Dementsprechend sollten Xylit-haltige Süßigkeiten stets außerhalb der Reichweite unserer Fellnasen sein.

 

Symptome einer Xylitvergitung:

  • Schnelle Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Zittern und Krämpfe
  • Koordinationsstörungen
  • Erbrechen
  • Leberversagen und Koma

 

Was tun, wenn der Hund bereits etwas gefressen hat?

Schnelles Handeln kann lebensnotwendig sein, sollte dein Hund von einer gefährlichen Osterleckerei genascht haben. Als erste Maßnahme solltest du einen Tierarzt kontaktieren. Hierbei ist es entscheidend, dass du genau weißt, was deine Fellnase verbotenerweise gefressen hat. Außerdem: Wann ist es passiert und wie viel war es?

 

Beruhige dich selbst und deinen Hund. Nur ruhig wirst du schnell und richtig handeln können, wenn es ernst wird. Wenn du ruhig bleibst, überträgt sich kein zusätzlicher Stress auf das bereits angeschlagene Tier.

Kontaktiere deinen Veterinär. Melde dich telefonisch bei deinem Tierarzt oder in der Tierklinik an und schildere das Problem. Erkläre, was gefressen wurde, wie viel und wie lange es bereits her ist. Nimm eine Probe und die Verpackung mit, wenn möglich. So kann der Tierarzt schneller eine Diagnose stellen und handeln.

Folge den Anweisungen. Dein Veterinär kann dir mitteilen, wie dringlich eine Behandlung ist, und wie die nächsten Schritte aussehen werden.

In jedem Falle gilt: Je schneller du reagierst, um so größer sind die Chancen für deinen Vierbeiner, mit einem blauen Auge davonzukommen.

 

Fazit

Für Hunde lauern so einige Gefahren, wenn es um die Leckereien zum Osterfest geht. Schokolade und Lebensmittel mit Rosinen oder Xylit sollten unbedingt fern von Hunden gehalten werden, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Da im schlimmsten Falle der Tod droht, sollten alle bedenklichen Lebensmittel niemals unbeaufsichtigt bleiben, wenn dein Hund eine undisziplinierte „Naschkatze“ ist. Und zögere nicht, einen Tierarzt zu kontakieren, wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund etwas gefressen hat, was er nicht sollte.

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