Splooting ist ein relativ neuer Begriff, besonders im deutschen Sprachraum. Man könnte annehmen, es sei die Bezeichnung für einen neuen, angesagten Hundesport, oder einen neuen TikTok-Trend mit Hund. Also, ja, mit Hund muss es sein. Ansonsten würde hier nicht darüber geschrieben werden. Tatsächlich ist Splooting der Name eines uralten Phänomens. Es handelt sich dabei um eine Verhaltensweise, die bei vielen Säugetieren zu beobachten ist. Das Tier legt sich ausgestreckten Beinen so flach wie nur irgend möglich auf den Boden. Gerade in den sozialen Medien findet man dazu immer wieder Bilder und Videos. Der Anblick hat etwas zugleich Urkomisches wie auch Niedliches. Die Körperhaltung wirkt sehr ungewöhnlich und hat etwas fast schon Menschliches: Harter Arbeitstag, Stress mit den Kindern, ein abgebrochener Fingernagel, Bier zu warm – da ist man platt.
Was ist dieses Splooting?
Beim Sploot begibt sich der Hund in eine ganz bestimmte Position. Er legt sich auf den Bauch und streckt alle Viere paarweise von sich. Es gibt viele verschiedene Arten, auf die sich Hunde hinlegen können. Häufig legen sie sich auf die Seite, um sich dann bequem zusammenrollen zu können. Für eine raumfassende Bauchlage jedoch entscheiden sich nicht alle Hunde, auch nicht jene, bei denen diese Position verhaltenstypisch wäre. Denn nur bei bestimmten Rassen kann Splooting überhaupt beobachtet werden. Die persönliche Vorliebe scheint dennoch der Grund zu sein, weshalb manche Hunde einen Sploot machen und andere nicht.
Obwohl dieses Verhalten für das menschliche Auge im ersten Augenblick eher ungewöhnlich bis albern aussieht, ist es kein Versuch des Hundes, beim menschlichen Mitbewohner Aufmerksamkeit zu wecken – Einzelfälle mal ausgenommen. Es gibt nämlich ganz praktische Gründe, weshalb Hunde splooten.
Warum nun diese aberwitzige Position?
Der Hund liegt flach bäuchlings auf dem Boden, seine Hinterläufe sind gerade nach hinten gestreckt. Für die Vorderbeine gibt es unterschiedliche Ausrichtungen. Sie können gerade nach vorn weggestreckt werden oder nach hinten. Diese Sploot-Stellung hat für den Hund nun gewisse Vorteile:
- Muskelstreckung: Das Splooting ermöglicht dem Hund eine angenehme Form des Dehnens, besonders in der Hüft- und Leistengegend. Die Beine können vollständig ausgestreckt werden, was sich sowohl nach längerer Inaktivität wie auch nach einem Training als gute Möglichkeit zur Streckung der Muskeln anbietet.
- Kühlung: Dies wird als eigentlicher Grund angesehen. Beim Ausbreiten kommt der Hund mit besonders viel Bodenfläche in Kontakt, insbesondere Brust und Bauch. Gerade kühlere Oberflächen wie Fliesen oder Hartholzböden unterstützen beim Sploot gerade an heißen Tagen die Regulation der Körpertemperatur. Gleichzeitig ist es eine Position, in der der Hund sein Körpergewicht bequem verteilen kann.
- Gewohnheit: Hat der Hund erst einmal für sich diese Position als bequem entdeckt, ist es gut möglich, dass er diese zukünftig aus Gewohnheit weiterhin nutzt. Die Temperatur muss also nicht immer ein entscheidender Faktor sein.
Allgemein wird Splooting als harmlos und natürlich angesehen. Viele Säugetiere nutzen diese Stellung, um sich zu kühlen. Trotzdem schadet es nicht, deinen Hund besonders beim Aufstehen aus dieser Position zu beobachten. Gibt es Anzeichen von Unbehagen, bereitet es deinem Hund Schmerzen? Solche Beobachtungen können hilfreich sein, frühzeitig Probleme im Bewegungsapparats deines Vierbeiners festzustellen. Sollte dir also etwas auffallen, frage einen Tierarzt um Einschätzung und Rat.
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Ist Splooting schlecht für Hunde?
Im Allgemeinen ist Splooting vollkommen normales Verhalten bei Hunden. Es wird als natürlich angesehen und ist nicht schädlich. Es gibt allerdings Punkte, die zu bedenken sind:
- Belastung der Gelenke: Bei harten Oberflächen können Hüft- und Kniegelenke belastet werden. Hinkt dein Hund mehrfach nach dem Aufstehen? Suche tierärztlichen Rat.
- Temperaturregulation: Bei besonders heißen Temperaturen kann auch ein Splooting nicht ausreichen, um einen Hitzschlag zu vermeiden. Sorge also bitte dafür, dass dein Hund einen angemessen schattigen und kühlen Ort finden kann.
- Oberflächen: Besonders harte oder raue Böden können nicht nur die Gelenke schädigen, sondern sich auch direkt auf die Haut auswirken, indem sie Reizungen hervorrufen. Biete deinem Hund lieber weiche und bequeme Liegeflächen an, sofern er sich nicht herunterkühlen will.
Unter welchen Umständen ist es bedenklich, wenn mein Hund splootet?
Auch wenn gemeinhin diese besondere Körperhaltung kein Grund für Bedenken ist, gibt es Situationen, in denen Splooting einen Hinweis für ein Problem sein kann:
Muskel- und Gelenkprobleme: Wie bereits erwähnt können besonders bei harten Böden die Gelenke beeinträchtigt werden. Hinkt dein Hund nach dem Aufstehen oder zeigt Anzeichen von Schmerzen, konsultiere einen Veterinär.
Verletzungen: Spontane Verhaltensveränderungen können ein Zeichen von Problemen sein. Beobachtest du neuerdings häufiges Splooting oder aber das komplette Ausbleiben dieser Position, obwohl dein Tier diese Position zuvor immer gerne eingenommen hat, können Verletzungen ein Grund sein. Dies sollte tierärztlich abgeklärt werden.
Hautreizungen: Übertreibt dein Hund das Splooting und scheuert sich die Haut an rauen Böden auf, biete ihm (mehr oder neue) Möglichkeiten, weich zu liegen. Gerade bei Hunden mit Hautallergien, sollte dies nicht außer Acht gelassen werden.
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Können alle Hunde den Sploot?
Häufig ist Splooting bei Hunderassen und deren Mischlingen zu sehen, die kürzere Beine und einen längeren Körper haben. Zu diesen Rassen gehören typischerweise:
- Corgis: Sowohl der Welsh Corgi Pembroke als auch Welsh Corgi Cardigan sind vielleicht die bekanntesten Stars aus dem Internet, wenn es ums Splooting geht. Besonders kurze Beine und ein langer Körper machen’s möglich.
- Dackel: Aufgrund ihrer einzigartigen Körperform sind bei ihnen ebenfalls Sploots zu beobachten.
- Französische Bulldoggen: Frenchies sind dafür bekannt, mit der (un)natürlichen Körperhaltung Aufmerksamkeit zu fordern. Ob gewollt oder ungewollt, bleibt dahingestellt.
- Englische Bulldoggen: Auch hier ist die Körperform wieder wie gemacht dafür, sich mit größtmöglicher Körperfläche auszubreiten. Wie Französische Bulldoggen neigen sie ebenfalls aufgrund ihrer oftmals viel zu kurzen Schnauzen zu einer Überhitzung. Kein Wunder, dass sie dann schneller mal wortwörtlich platt sind.
- Möpse: Auch hier dürfte die erhöhte Notwendigkeit zur Temperaturregulation ein entscheidender Grund sein. Kurzschnäuzigkeit erschwert das Atmen durch die Nase und führt so schneller zu einer Überhitzung.
- Boston Terrier: Mit ihrem kompakten Körpern und kurzen Schnauzen sind sie ebenfalls prädestiniert für einen Sploot.
- Bullterrier: Auch bei den Hunden mit der ganz besonderen Kopfform wird Splooting häufig gesehen.
Wenngleich die genannten Rassen mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Splooten neigen, bedeutet das nicht automatisch, dass auch all ihre Vertreter diese Stellung einnehmen. Gleichzeitig ist es aber auch nicht auf bestimmte Rassen beschränkt. Unwahrscheinlicher bleibt es jedoch für Körperformen mit langen Läufen und verhältnismäßig kürzeren Körpern. Letztlich ist es aber eine Entscheidung von Hund zu Hund.
Woher kommt „Splooting“?
Es ist nicht ganz klar, weshalb es so genannt wird. Das Wort stammt aus diesem Jahrtausend und hat sich als Beschreibung an witzigen oder niedlichen Bildern von Tieren in eben dieser bestimmten Haltung etabliert. Seinen Ursprung hat es somit im Internet. Möglicherweise beruht es auf dem englischen Wort Splat!, was im Deutschen soviel wie Platsch! bedeutet. Als sei das Tier einfach ein Fleck oder Tropfen auf dem Boden.
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